Titel :
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DEU-Berlin - Externe Evaluation des Bildungsangebots KiFaZ-Acker
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Dokument-Nr. ( ID / ND ) :
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2024112806263033565 / 911532-2024
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Veröffentlicht :
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28.11.2024
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Anforderung der Unterlagen bis :
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13.01.2025
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Angebotsabgabe bis :
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13.01.2025
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Dokumententyp :
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Ausschreibung
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Vertragstyp :
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Dienstleistungsauftrag
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Verfahrensart :
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Offenes Verfahren
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Unterteilung des Auftrags :
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Gesamtangebot
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Zuschlagkriterien :
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Wirtschaftlichstes Angebot
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Produkt-Codes :
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79419000 - Beratung in Sachen Evaluierung
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Externe Evaluation des Bildungsangebots KiFaZ-Acker
1. Auftraggeber
Acker e.V. - Verein für angewandte Bildung und nachhaltige Entwicklung
Bessemerstr. 214 (Haus E)
12103 Berlin
www.acker.co
Ansprechpartner:
Lena Hetzer & Dr. Sina Muster, Tel.: 0159 024 189 49
E-Mail: wirkung@ackerdemia.de
2. Art der Vergabe
Beschränkte Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb
3. Form der einzureichenden Angebote
Das Angebot ist in elektronischer Form abzugeben (s. Teilnahmebedingungen)
2
4. Ort der Leistungserbringung
12103 Berlin
5. Bezahlung
Die Bezahlung der Leistung erfolgt in Losen, die sich an Abgabeterminen (Feinkonzepte/Berichte) orientieren.
6. Auftragsvolumen
Max. 61.000 inkl. MwSt
7. Ausführungsfrist
Ab Zuschlag bis Ende Dezember 2026
8. Teilnahmebedingungen / Anforderungen an das Angebot
Es wird erwartet, dass der Auftragnehmer über umfangreiche Erfahrungen mit
Evaluationsaufgaben und -methoden sowie Projekten mit den Zielgruppen Eltern, Kita-Kindern und Pädagog*innen an
Kitas/Familienzentren, besitzt.
Das schriftliche Angebot muss Folgendes enthalten (max. 10 Seiten):
eine maximal fünfseitige Kurzskizze über die geplante Vorgehensweise
des Auftragnehmers (Konzept) mit Beschreibung der methodischen
Vorgehensweise und der Instrumente;
eine Kostenaufstellung (inklusive Reisekosten, zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer);
eine maximal zweiseitige Eigendarstellung des Bewerbers einschließlich einer Auflistung des Leistungsspektrums des
Unternehmens sowie
eine Aufschlüsselung der aktuellen Mitarbeiterstruktur und Qualifikation (bei Angeboten von Einzelpersonen: Lebenslauf);
eine qualifizierte Referenzliste: Mind. ein Projekt zu jeder Eignungsanforderung, welches nicht länger als fünf Jahre
zurückliegt und kurzer
Erläuterung des Projekts;
Eigenerklärung
3
9. Angebotsfrist:
06.01.2025 12:00 Uhr (Angebotseingang bei Acker e. V.)
8.1 Abgabe: Bei Interesse richten Sie Ihr Angebot bitte per E-Mail an
wirkung@ackerdemia.de
8.2 Sprache: Deutsch (gilt auch für Rückfragen und Schriftverkehr)
10. Art und Umfang der Leistung
Die Evaluation untersucht die Wirkung des Projekts KiFaZ-Acker auf Kita-Kinder und deren Familien hinsichtlich einer gesunden
Ernährungsweise. Die Bewertung und Umsetzung des Bildungsangebots durch die KiFaZPädagog*innen wird durch den Auftraggeber
erhoben. Die Wirkung des Bildungsangebots auf die KiFaZ-Pädagog*innen sowie die Rolle der KiFaZ-Pädagog*innen für die
Wirkung des Bildungsangebots in den Familien sollen aber in
der Evaluation durch den Auftragnehmer berücksichtigt werden. Die Ergebnisse
der Evaluation sollen genutzt werden, um das Bildungsangebot ggf. anzupassen und die Wirkung zu optimieren.
10.1. Weitere Anforderungen
1. Für die Ausschreibung soll ein Grobkonzept mit folgenden Mindestanforderungen erarbeitet werden: Beschreibung und
Erläuterung der Methodik, empfohlene Evaluationsfragestellungen, Terminierung. Die gewählten Instrumente
müssen insbesondere eine hohe Validität aufweisen.
2. Die Durchführung des Auftrags erfolgt in enger Kooperation und regelmäßiger Abstimmung mit der Projektleitung. Fokus und
Ablauf der Evaluation wird
gemeinschaftlich zu Auftragsbeginn festgelegt. Die Erarbeitung einer Feinkonzeption erfolgt nach Zuschlag in Absprache mit dem
Auftraggeber (Konzeptabgabe bis 31.03.2024).
3. Der Auftraggeber wird fortlaufend zur empfohlenen Vorgehensweise durch
den Auftragnehmer hinsichtlich einer Projektoptimierung beraten. Im Rahmen
der Beratung stellt der Auftragnehmer relevante Zwischenergebnisse vor, die
Hinweise auf die Wirksamkeit der umgesetzten Elemente des Bildungsangebots
geben und erörtert gemeinsam mit dem Auftraggeber ggf. Verbesserungsvorschläge für die weitere Projektumsetzung und
Angebotsentwicklung.
4
4. Aufbereitete Zwischenergebnisse der Evaluation sind dem Auftraggeber zur
Verwendung für Zwischenberichte im Projekt bis zum 30. November 2025 vorzulegen.
5. Ein ausformulierter Abschlussbericht à max. 100 Seiten (Abgabe bis 15. November 2026) ist in deutscher Sprache zu verfassen
und elektronisch als Worddokument abzugeben. Eine Nachbesserung des Abschlussberichts ist bis zum
15. Dezember 2026 möglich. Die Abnahme des Berichts erfolgt durch Vorlage
und Vorstellung der Ergebnisse. Der Abschlussbericht baut auf dem Zwischenbericht auf. Er dient der Ergebnisevaluation und gibt
auch Empfehlungen.
6. Die verwendeten Fragebögen sowie Erhebungsdaten inkl. Metadaten müssen
dem Auftraggeber zusammen mit dem Abschlussbericht bis zum 15. November
vollständig zur Verfügung gestellt werden. Auf Anfrage des Auftraggebers sind
Nachbesserungen der Datendokumentation bis zum 15. Dezember 2026 nachzureichen.
7. Einen flexiblen Umgang mit Anpassungen im Projekt setzen wir voraus.
11. Zuschlagskriterien
Der Zuschlag erfolgt auf den Bieter, der mit seinem vorgeschlagenen Konzept
nachfolgende Eigenschaften bestmöglich erfüllt (Gewichtung):
60 % Konzeptionelle Stärke bei der Bearbeitung der gestellten Aufgabe: Vollständigkeit, Schlüssigkeit des Konzepts und des
Zeitplans, Auswahl der Evaluationsmethoden, Aussagekraft des Gesamtkonzeptes
40 % Preisangebot
Für die Ausführung der Leistung gelten die Allgemeinen Vertragsbedingungen
der Vergabeordnung für Leistungen Teil B (VOL/B). Allgemeine Geschäfts- und
Lieferbedingungen des Bieters (AGB) werden nicht anerkannt.
12.Projektbeschreibung
12.1. Projektzeitraum
01.10.2024 - 31.12.2026
5
12.2. Hintergrund
Fehlernährung und Folgekrankheiten wie Übergewicht und Diabetes sind gesellschaftliche Herausforderungen, die weltweit in
alarmierendem Ausmaß auftreten. Auch in Deutschland ist ein beträchtlicher Teil der Erwachsenen, der
Jugendlichen und der Kinder übergewichtig oder adipös.
Da unsere Gesellschaft von einer gesundheitlich bedenklichen Esskultur geprägt ist, ist es nicht verwunderlich, dass auch die
Ernährungsweise von Kleinkindern den Ansprüchen an eine gesunde (und ressourcenschonende)
Ernährung nicht ausreichend gerecht wird. Ergebnisse der KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass nur ein geringer
Teil der 3- bis 6-Jährigen im Alltag genug Obst und Gemüse zu sich nimmt: Lediglich 17 Prozent der Mädchen
und 15 Prozent der Jungen in dieser Altersgruppe erreichen die Empfehlung von
5 Portionen Gemüse und Obst am Tag.1 Ungesunde Ernährung sowie ein Mangel an Bewegung werden zu den Hauptursachen für
Übergewicht gezählt. In der
Altersgruppe der 3- bis 6-Jährigen sind etwa 10 Prozent der Mädchen und etwa
7 Prozent der Jungen übergewichtig.2 Übergewicht im Kindesalter bleibt dabei
häufig im Erwachsenenalter bestehen und steht in enger Verbindung mit HerzKreislauf-Erkrankungen.3 Da Verhaltensmuster wie die
tägliche Ernährung stark
in der Kindheit geprägt werden, wird diese Lebensphase als zentral angesehen,
wenn es um den Einsatz von ernährungsbezogenen Bildungsmaßnahmen geht.4
Grundvoraussetzung dafür, dass neuerlerntes Wissen und erworbene Kompetenzen im Bereich Ernährung erhalten bleiben und sich
in alltäglichen Verhaltensweisen niederschlagen, ist, dass diese zu Hause anwendbar sein müssen.5,6
Unabdingbar ist somit der Bezug auf die Einflussbereiche der Kinder sowie die
Einbindung der Eltern, damit sie ihren Kindern diese Lernräume zur Verfügung
stellen.
Denn Eltern nehmen eine entscheidende Rolle in der Gestaltung des Ernährungsalltags ihrer Kinder ein. Sie tragen die
Hauptverantwortung und definieren den Handlungsspielraum ihrer Kinder in Bezug auf Ernährungs- und
Konsumentscheidungen.7,8 Damit ein Wandel hin zu einer gesunden Ernährungsweise der jungen Generation stattfinden kann, muss
die Ernährungs- und
Konsumkultur der Familien miteingeschlossen werden.
Dabei sollte insbesondere der Wissens- und Kompetenzaufbau zu Ernährungsthemen bei Kindern und Eltern mit sozioökonomisch
benachteiligtem Hintergrund gefördert werden. Denn von den oben genannten gesundheitlichen
Auswirkungen ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung sind nicht
alle Menschen gleich betroffen. Eine sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen ist für alle europäischen Länder,
dokumentiert.9 Soziodemografische Faktoren, die die Möglichkeiten zur Entfaltung des Gesundheitspotenzials
bestimmen, sind z. B. Einkommen, Bildung, soziokultureller Hintergrund, Alter
6
und Geschlecht. Um gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern, setzen Präventionsmaßnahmen deshalb sinnvollerweise bei den
Lebensbedingungen sozioökonomisch benachteiligter und besonders vulnerabler Gruppen (z. B.
Migrant*innen, Alleinerziehende) an.10
Hierbei können Kinder- und Familienzentren eine besondere Rolle spielen:
Deutschlandweit haben sich Kitas zu Kinder- und Familienzentren weiterentwickelt. In Nordrhein-Westfalen arbeitet bereits ein
Drittel aller Kitas als Familienzentrum. Als wohnortnahe Einrichtungen und Orte der Begegnung, Beratung
und Bildung nehmen sie bei der Entwicklung ihrer Angebote neben den Kindern
auch die gesamte Familie und den Sozialraum in den Blick. So werden die Lebenswelten Kommune, Kita und Familie auf besondere
Weise verzahnt.
Das Ziel: Eltern und weitere Bezugspersonen in die Bildungs- und Entwicklungsprozesse ihrer Kinder aktiv einzubeziehen. Oft
entstehen KiFaZe in Vierteln, Kiezen und Quartieren, die als so genannte Brennpunkte bzw. als
sozioökonomisch benachteiligt gelten. Damit sind sie ein idealer Ort, um soziallagenbezogene Gesundheitsförderung und
Ernährungsbildung zu initiieren.
Das Modellvorhaben KiFaZ-Acker möchte durch den Fokus auf Kinder- und Familienzentren aktiv zum Abbau gesundheitlicher
Ungleichheiten beitragen und
einen wirkungsvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährungsbildung für Kinder und Familien leisten.
Im Bildungsangebot KiFaZ-Acker sehen wir das Potenzial für eine wirkungsvolle Ergänzung unseres bereits an Kitas etablierten
Bildungsprogramms
AckerRacker mit der besonderen Chance gezielt sozioökonomisch benachteiligte Zielgruppen zu erreichen und Familien in den
Lernprozess mit einzubinden. Im praxiserprobten Bildungsprogramm AckerRacker bauen Erzieher*innen
gemeinsam mit Kindern Gemüse an und fördern dadurch auf spielerische Weise
ein gesundes Ernährungsverhalten bei den Kindern. Auch in dem geplanten Modellvorhaben soll dem Element Gemüseanbau eine
Schlüsselfunktion zukommen: Die Pädagog*innen an den Kinder- und Familienzentren lernen den Acker
als naturnahen Lernort kennen und erfahren, wie er wirkungsvoll und unter Einbezug verschiedener Zielgruppen für praktische
Ernährungsbildung in dem speziellen Setting der Kinder- und Familienzentren genutzt werden kann. Die
direkte Beschäftigung mit dem Acker sowie Tätigkeiten und Aktivitäten rund um
Gemüseanbau, -pflege und -ernte werden im Rahmen des Modellvorhabens begleitet durch offene Bildungsangebote für die
familiären Bezugspersonen der
ackernden Kinder sowie weitere Familien aus dem Kinder- und Familienzentren
und eine Wissensvermittlung durch ein digitales Angebot für zu Hause.
Weitere Informationen zum Programm AckerRacker finden Sie hier:
www.ackerracker.de
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12.3. Ziele
Übergeordnetes Ziel des Projekts KiFaZ-Acker ist es, das Bewusstsein und Handeln der Zielgruppen zu verändern hin zu einer
gesundheitsförderlichen, ausgewogenen Ernährung. Ein besonderer Fokus soll dabei auf der Beteiligung
sozioökonomisch benachteiligter Kinder und Familien liegen, indem das Bildungsangebot verstärkt an Kinder- und
Familienzentren in strukturell und wirtschaftlich benachteiligten Stadtteilen pilotiert wird. Das Vorhaben KiFaZ-Acker
adressiert primär eine Wirkung bei den Kindern im Alter von 3-6 Jahren und
ihren familiären Bezugspersonen. KiFaZ-Pädagog*innen sowie AckerCoaches
(von Acker geschulte Multiplikator*innen) fungieren als sekundäre Zielgruppe,
da sie durch die Durchführung des Bildungsangebots Veränderungen bei Kindern und ihren familiären Bezugspersonen bewirken.
Das Projekt verfolgt folgende Wirkungsziele:
1) Die KiFaZ-Pädagog*innen können das Angebot nach Programmende an
ihren Einrichtungen selbstständig umsetzen.
2) Die AckerCoaches können eigenständig Wissen und Kompetenzen zu
Ernährung und Gesundheit an die KiFaZ-Pädagog*innen vermitteln.
3) Eltern und soziale Bezugspersonen gestalten ihren Ernährungsalltag
gesünder.
4) Die teilnehmenden Kinder essen mehr Gemüse.
5) Eine Lernplattform zur selbstständigen Weiterbildung für gesunde Ernährung und Gesundheit ist verstetigt.
Um die Qualitätsverbesserung des Projekts KifaZ zu gewährleisten sowie die
Transparenz von Abläufen zu verbessern, Zusammenhänge aufzuzeigen und
Wirkungen zu dokumentieren, wird das Projekt evaluiert. Die Evaluation des
Bildungsangebots KiFaZ-Acker verfolgt somit drei Ziele:
1) Die Umsetzung des Angebots wird überprüft und verbessert (z.B. interne und externe Organisationsabläufe, Kommunikation,
Serviceleistungen, Planmäßigkeit).
2) Die Inhalte des Bildungsangebots werden überprüft und verbessert
(z.B. Gestaltung der Bildungsmaterialien und Fortbildungen).
3) Die Wirksamkeit des Angebots wird überprüft (z.B. Veränderungen in
Bezug auf Wissen und Einstellungen in den Familien).
Die Evaluation von Ziel 1 (Überprüfung und Verbesserung der Umsetzung) und
Ziel 2 (Überprüfung und Verbesserung der Inhalte) wird intern von Acker e.V.
entwickelt und durchgeführt. Seit der Teilnahme der ersten Schule an der GemüseAckerdemie 2014 arbeitet Acker evaluations-
und wirkungsorientiert und
verfügt im Bereich Evaluation über viel Erfahrung und Expertise. Mit Ziel 1 und
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Ziel 2 soll Prozess- und Steuerungswissen generiert werden, um die Ausgestaltung und Durchführung des Bildungskonzeptes in
Hinblick auf Zielsetzung, Umsetzung und Anwendbarkeit zu optimieren.
Der Auftragnehmer untersucht, inwiefern das Bildungsangebot die erwarteten
Wirkungen bei den Kindern und ihren familiären Bezugspersonen sowie den
KiFaZ- Pädagog*innen erreicht, inwieweit Nebenwirkungen auftreten und identifiziert Optimierungsbedarf. Die Wirkungskontrolle
bzw. Ziel 3 (Wirkung des Bildungsangebots) erfolgt somit durch eine Fremdevaluation.
Im Folgenden werden die Wirkungsziele nach Zielgruppe und mögliche Indikatoren aufgezeigt:
Wirkungsziele Kinder Mögliche Indikatoren
Die teilnehmenden Kinder
essen mehr Gemüse.
Anteil der teilnehmenden Kinder, die
mehr Spaß an der Weiterverarbeitung
des Gemüses haben.
Anteil der teilnehmenden Kinder, die
ihr Wissen für Gesundheit und Ernährung gesteigert haben.
Anteil der teilnehmenden Kinder, die
Gemüse lieber als vor der Teilnahme
essen.
Wirkungsziele Eltern Mögliche Indikatoren
Eltern und soziale Bezugspersonen gestalten ihren
Ernährungsalltag gesünder.
Anteil der teilnehmenden Eltern und
sozialen Bezugspersonen, die vollwertige Gerichte mit Gemüse zubereiten
können.
Anteil der teilnehmenden Eltern und
sozialen Bezugspersonen, die ihr Wissen und Interesse für Gesundheit und
Ernährung gesteigert haben.
Anteil der teilnehmenden Eltern und
sozialen Bezugspersonen, die ihr Ernährungs- und Konsumverhalten stärker in
Bezug auf Gesundheits- und Ernährungsthemen reflektieren.
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Wirkungsziele KiFaZ-Pädagog*innen
Mögliche Indikatoren
Die KiFaZ-Pädagog*innen
können das Angebot nach
Programmende an ihren
Einrichtungen selbstständig
umsetzen.
Anteil der an den Qualifizierungsformaten teilnehmenden KiFaZ-Pädagog*innen, die die Begleit- und
Bildungsmaterialien sowie Fortbildungen nutzen.
Anteil der an den Qualifizierungsformaten teilnehmenden KiFaZ-Pädagog*innen, die didaktische Fähigkeiten und
Methoden besitzen und Wissen und
Kompetenzen im Bereich Ernährung
und Gesundheit an Eltern und Kinder
ihres KiFaZ vermitteln können.
Anteil der an den Qualifizierungsformaten teilnehmenden KiFaZ-Pädagog*innen, die ihr Wissen und ihre
Kompetenzen im Bereich Ernährung
und Gesundheit erweitert haben.
Wirkungsziele AckerCoaches Mögliche Indikatoren
Die AckerCoaches können
eigenständig Wissen und
Kompetenzen zu Ernährung
und Gesundheit an die
KiFaZ-Pädagog*innen vermitteln
Anteil der an den Qualifizierungsformaten teilnehmenden AckerCoaches, die
angeben, ihr Wissen im Bereich Ernährung und Gesundheit erweitert zu haben.
Anteil der an den Qualifizierungsformaten teilnehmenden AckerCoaches, die
angeben, ihre didaktischen Fähigkeiten,
um Pädagog*innen, Eltern und Kinder
für Gesundheit und Ernährung zu begeistern, erweitert zu haben.
Anteil der teilnehmenden KiFaZ-Pädagog*innen, die die Unterstützung durch
die AckerCoaches hilfreich finden.
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12.4. Zielgruppen
Das Projekt richtet sich an Kinder- und Familienzentren im gesamten Bundesgebiet. Unter Kinder- und Familienzentren versteht
Acker dabei Kitas, die sich
in den meisten Fällen mit Unterstützung unterschiedlicher Förderprogramme
(auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene) zu Kinder- und Familienzentren
weiterentwickelt haben. Konkret bedeutet das, dass sie sich durch zusätzliche
familien- und sozialraumorientierte Angebote der Begegnung, Beratung, Bildung und Begleitung, ein verändertes pädagogisches
Verständnis sowie eine
überwiegende Lage in Vierteln, Kiezen und Quartieren auszeichnen, die als so
genannte Brennpunkte bzw. als sozioökonomisch benachteiligt gelten. Dieses Verständnis ist angelehnt an die vom Bundesverband
für Familienzentren
veröffentlichte Analyse zur Förderung von Kinder- und Familienzentren in
Deutschland, im Rahmen derer die verlässliche Kindertagesbetreuung als elementarer Bestandteil dieser Organisationsform
benannt wird.
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Durch die Fokussierung auf Kinder- und Familienzentren adressiert das Vorhaben KiFaZ-Acker primär Kinder im Alter von 3-6
Jahren und ihre familiären
Bezugspersonen. Die Eltern bzw. sozialen Bezugspersonen sind eine entscheidende Stellschraube bei der Gestaltung der Ernährung
der Kinder, da bei ihnen
die Verantwortung für Einkauf und Kochen liegt. Durch Begleitmaterialien und
auf einer Lernplattform zur Verfügung stehenden Materialen, Medien und Fortbildungen werden die Eltern aktiv in den
Lernprozess einbezogen und ihnen
Wissen und Fähigkeiten zur Gestaltung einer gesünderen Ernährungsumgebung vermittelt.
Eine weitere Zielgruppe ist die Gruppe der Pädagog*innen an den Kinder- und
Familienzentren, die sich durch das beantragte Vorhaben pädagogisch im Bereich der Ernährungsbildung weiterbilden und so
wichtige Multiplikator*innen
in Bezug auf Ernährungsthemen sind. Durch die (Weiter-)Qualifizierung der
KiFaZ-Pädagog*innen im Bereich der Ernährungsbildung wird die nachhaltige
Wirkung des Bildungsangebots unterstützt, denn durch das Projekt werden sie
befähigt, den Acker an den Kinder- und Familienzentren auch nach Projektende
selbstständig mit den Kindern und Familien zu bewirtschaften und die Bildungsinhalte weiter zu vermitteln. Die Pädagog*innen
sind eine wichtige
Schnittstelle zwischen der Kita und dem Umfeld der Kinder. Ihre Motivation ist
maßgeblich mitentscheidend für den Erfolg und die Verbreitung des Bildungsangebots KiFaZ-Acker. Darüber hinaus sind sie
wichtige Multiplikator*innen
innerhalb des Kollegiums, gegenüber der Kitaleitung und gegenüber Pädagog*innen aus anderen Einrichtungen.
Von Acker geschulte Multiplikator*innen (AckerCoaches) unterstützen die
KiFaZe vor Ort, wie bspw. bei der Einrichtung des Ackers und den Pflanzungen.
Zur Qualifizierung der AckerCoaches für das Bildungsangebot werden Schu-
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lungsformate und Begleitmaterialien konzipiert, die sie inhaltlich und methodisch befähigen sowie organisatorische Aspekte
für eine erfolgreiche Durchführung des Bildungsangebots behandeln.
12.5. Das Bildungsangebot
Das Bildungsangebot KiFaZ-Acker soll den Rahmen bieten, um an jedem Kinder- und Familienzentrum eine eigene Ackerfläche als
Lern- und Begegnungsraum für Pädagog*innen, Kinder und Eltern einzurichten. Ziel ist es, mit KiFaZAcker ein modulares
Bildungsangebot zu entwickeln, das je nach Voraussetzungen und Ressourcen in den Kinder- und Familienzentren individuell
zusammengestellt werden kann. Die Modularität des Bildungsangebots soll für
Kinder und Familien passgenaue Angebote schaffen, bei denen die individuellen Bedarfe, Kenntnisse und Kompetenzen aller am
Projekt Beteiligten berücksichtigt werden.
Im Kern umfasst das Projekt folgende Komponenten:
1. Begleitmaterialien und Qualifizierungsformate für Pädagog*innen mit
Fokus Ernährungskompetenz
2. Begleitmaterialien und Qualifizierungsmodule für AckerCoaches
3. Materialien für Eltern und Familien zur Vermittlung von Ernährungskompetenz zu Hause und im KiFaZ
4. Materialien für Kinder zur Vermittlung von Ernährungskompetenz im
KiFaZ
5. Digitales Angebot für zu Hause (digitale Lernplattform für Eltern)
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13. Zeitplan
Arbeitspakete und Maßnahmen 2024 2025 2026
Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
Testung und Umsetzung des Bildungsangebots
Auswahl von 20 Kinder- und Familienzentren in verschiedenen Bundesländern
Entwicklung erster Inhalte und Formate
Pilotierung des sich über das ganze
AckerJahr erstreckenden Angebots an
20 Kinder- und Familienzentren im Jahr
2025
Testung und daraus folgende Weiterentwicklung des Angebots für 2026
Umsetzung des vollständigen Angebots
an 20 Kinder- und Familienzentren in
2026
Durchführung Evaluation in Zusammenarbeit von Acker e.V. und Auftragnehmer
Entwicklung Evaluationskonzept (einschließlich Wirkungslogik und -ziele).
Kommunikation der (Zwischen-) Ergebnisse zwischen Acker e. V. und Auftragnehmer*in
Dokumentation und Zwischenberichte
abschließender Evaluationsbericht
14.Sonstige Angaben
Mit der Abgabe des Angebots unterliegen Bieter den Bestimmungen über nicht
berücksichtigte Angebote gem. 46 UVgO. Es gilt deutsches Recht.
Nutzungsrechte
Der Auftragnehmer überträgt dem Auftraggeber die uneingeschränkten Nutzungsrechte an den Ergebnissen dieses Auftrags.
Insoweit wird auf den Vertragsentwurf verwiesen.
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Vertraulichkeit, Datenschutz
Der Auftragnehmer ist verpflichtet, während der Vertragslaufzeit und nach der
Vertragsbeendigung sämtliche vertrauliche Informationen, die er im Zusammenhang mit der Evaluation erfährt, geheim zu halten
und vertrauliche Informationen ausschließlich für den Zweck der Evaluation zu verwenden. Er ist
zudem verpflichtet, alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen gemäß der
DSGVO zu beachten. Insoweit wird auf den Vertragsentwurf verwiesen.
Arbeitssprache
Die gesamte Korrespondenz, einschl. Angebot und Vertrag, ist in deutscher
Sprache abzufassen.
Corporate Design von Acker
Für die visuelle Gestaltung sämtlicher Veröffentlichungen (z.B. Publikationen,
Broschüren) namens und im Auftrag von Acker e. V. sind die jeweils aktuellen
Corporate-Design-Vorgaben von Acker e. V. ohne Ausnahme verbindlich.
Quellen
1 Robert Koch-Institut (2020). AdiMon-Themenblatt: Obst- und Gemüseverzehr.
https://is.gd/SCfugy
2 Schienkiewitz, A., Brettschneider, A.K., Damerow, S. & Schaffrath Rosario, A. (2018). Übergewicht und Adipositas im Kindes-
und Jugendalter in Deutschland Querschnittergebnisse aus
KiGGS Welle2 und Trends. Journal of Health Monitoring, 3 (1), 1623.
3 World Health Organization (2016). Report of the Commission on ending child obesity.
https://is.gd/oJqiaS
4 Geene, R., Kliche T. & Borkowski, S. (2015). Gesund aufwachsen: Lebenskompetenz, Bewegung,
Ernährung im Setting Kita: Erfolgsabschätzung und Ableitung eines Evaluationskonzepts. Eine
Expertise im Auftrag des Kooperationsverbundes gesundheitsziele.de. Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung
e. V., Köln.
5 Heil, E. A. (2014). Ist der Ernährungsführerschein eine geeignete Primärpräventionsmaßnahme,
um die Ernährungssituation zu verbessern? [Dissertation]. Universität Kassel.
6 Hetzer, L. (2020). Die Entwicklung von Kompetenzen für ein nachhaltiges Ernährungsverhalten
von Kindern [Masterarbeit]. Humboldt Universität zu Berlin.
7 Rößler-Hartmann, M. (2007). Die Ernährungsversorgung als Lernfeld im Alltag der Jugendlichen. Verlag Dr. Kova.
8 Hetzer, L. (2020). Die Entwicklung von Kompetenzen für ein nachhaltiges Ernährungsverhalten
von Kindern [Masterarbeit]. Humboldt Universität zu Berlin.
9 Vgl. https://www.bzga.de/was-wir-tun/gesundheitliche-chancengleichheit/, aufgerufen am
24.10.2022.
10 Vgl. https://www.infodrog.ch/de/wissen/praeventionslexikon/gesundheitliche-chancengleichheit.html, aufgerufen am 24.10.2022.
11 Schlevogt, Vanessa (2021): Förderung von Kinder- und Familienzentren in Deutschland, online
verfügbar unter https://www.bundesverband-familienzentren.de/wp-content/uploads/2021/06/Foerderung-Juni-2021.pdf.
Source: 4 https://service.bund.de/IMPORTE/Ausschreibungen/editor/Acker-e-V/2024/11/5801286.html
Data Acquisition via: p8000001
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